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Joe Biden

Biden verteidigt bei Mediengala Freiheit der Presse

Biden stellt sich dem Medien-Dinner – und teilt aus

30.04.2023, 10:1930.04.2023, 10:19
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President Joe Biden speaks during the White House Correspondents' Association dinner at the Washington Hilton in Washington, Saturday, April 29, 2023. (AP Photo/Carolyn Kaster)
Joe Biden
Scherzt: Joe Biden.Bild: keystone

US-Präsident Joe Biden hat sich beim Galadinner des Washingtoner Pressekorps vehement für die Pressefreiheit ausgesprochen. Eine freie Presse sei der Stützpfeiler einer freien Gesellschaft, nicht deren Feind, sagte Biden am Samstagabend (Ortszeit) mit Blick auf seinen Amtsvorgänger Donald Trump, der Journalisten wiederholt als «Feinde des Volkes» bezeichnet hatte. Die Pressegala stand in diesem Jahr im Zeichen von Journalisten, die wegen der Ausübung ihres Berufs zu Unrecht inhaftiert sind, so wie Evan Gershkovich von der Zeitung «Wall Street Journal», der in Russland in Haft sitzt.

Aber die Gala, bei der neben zahlreichen Hauptstadtjournalisten auch Stars wie John Legend und Chrissy Teigen zu Gast waren, ist traditionell auch ein Anlass, den Präsidenten auf die Schippe zu nehmen. Den Anfang machte Biden gleich selbst. Auf sein Alter bezogen sagte der Präsident den rund 2600 Gästen, er möge den ersten Verfassungszusatz, in dem die Pressefreiheit verankert ist, nicht nur, weil James Madison, der die Klausel im 18. Jahrhundert schrieb, ein guter Freund von ihm sei.

Auch der Festredner des Abends, der Comedian Roy Wood, konnte sich einen Seitenhieb auf Bidens Alter nicht verkneifen. In Frankreich demonstrierten die Menschen gegen eine Anhebung des Rentenalters auf 64 und in den USA bettele ein 80-Jähriger darum, noch vier weitere Jahre arbeiten zu dürfen, sagte Wood mit Blick auf Bidens am Dienstag verkündete Entscheidung, für eine zweite Amtszeit kandidieren zu wollen. Auch Biden selbst musste lachen.

Insgesamt ging es aber in diesem Jahr ernster zu als in manchen vergangenen Jahren. Die Wahrheit werde von Lügen begraben und die Lügen lebten als Wahrheit fort, sagte Biden wohl auch im Hinblick auf die von Trump und vielen von dessen Unterstützern vorgebrachten und vielfach widerlegten Behauptung, das Ergebnis der Präsidentschaftswahl 2020 sei gefälscht. Das schüre Hass und Wut und gefährde die Demokratie, mahnte Biden. (aeg/sda/dpa)

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12 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Chrisbe
30.04.2023 10:37registriert Oktober 2019
Biden ist alt, vielleicht zu alt für die anstehenden Aufgaben. In Gegensatz zu Trump hat er jedoch Verstand, Anstand und Hirn, was ihn trotz seines Alters zur besseren Wahl macht.
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D.Enk-Zettel
30.04.2023 13:13registriert Oktober 2021
unter Biden ist immerhin ein wenig Ruhe in den Stab eingekehrt, welcher seinerseits auch zur eigentliche Aufgabe zurückkehren konnte. Unter dem Clown Dony war ja hire und fire an der Tagesordnung. Zudem war die bisherige Amtszeit frei von dämlichen Selbstinszenierungen, ergo eine Wohltat.
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Gandalf der Weise
30.04.2023 12:57registriert Januar 2023
"Auf sein Alter bezogen sagte der Präsident den rund 2600 Gästen, er möge den ersten Verfassungszusatz, in dem die Pressefreiheit verankert ist, nicht nur, weil James Madison, der die Klausel im 18. Jahrhundert schrieb, ein guter Freund von ihm sei."

Sehr gut. Wunderbar, der Humor von Biden. :)
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